Prospektionen im Niedersonthofener See 2016                                             "Schiffwracks und bathymetrische Karte"

Die taucharchäologischen Prospektionen des Vorjahres hatten zur erstmaligen Entdeckung einer wohl mittelalterlichen Schiffslände aus dem 14. Jh. am Nordwestufer des Sees geführt. Ausgehend von diesen Ergebnissen erfolgten im August und September 2016 weitere Prospektionen, die finanziell durch die Gesellschaft für Archäologie in Bayern e. V. unterstützt wurden. Hilfestellung erhielten die Taucher der BGfU zudem von der Wasserwacht Kempten, die wie bereits im Vorjahr ein Boot zur Verfügung stellte.

An mehreren Tagen wurde die gesamte Seefläche des Niedersonthofener Sees sowie des sich östlich anschließenden Oberinselsees mit einem Sidescan-Sonar befahren. Dabei konnten mehrere Einzelobjekte dokumentiert werden, von denen die meisten anschließend betaucht und verifiziert wurden. Vorgeschichtliche Befunde fanden sich nicht. Allerdings gelang die Entdeckung von zwei bislang unbekannten Wracks, deren Position und Dimensionen festgehalten wurden. Die Abmessungen der beiden kleinen Holzboote betragen 5,0 x 1,5 m sowie 4,5 x 1,5 m. Ihr relativ guter Erhaltungszustand weist auf ein jüngeres Alter hin (vermutlich 19./20. Jh.). Die vollständige Befahrung der beiden Seeflächen sowie die Sammlung der Sidescan-Daten gestatten erstmals eine dreidimensionale Rekonstruktion des Seeuntergrundes. Im kommenden Jahr werden die Prospektionen im Bereich des nordöstlich angrenzenden Mitterinselsees fortgesetzt.

 

 

Tobias Pflederer